I AM
…ENOUGH.
Nichts gibt es dem hinzuzufügen. Du bist. Ich bin. Das ist genug und ehrlich gesagt auch schon alles. Sobald du etwas dranhängst, und sei es nur einen Namen oder Titel, findet Identifizierung und somit Begrenzung statt.
Wir alle kommen als ICH BIN und gehen als ICH BIN. Das, was zwischenzeitlich erscheint und erlebt wird, verschwindet wieder und ist nur eine Geschichte. Das ICH BIN, auch SEIN genannt, stirbt nie.
Ich verstehe, dass es innerhalb der „Lebensstory“ viel spektakulärer und interessanter ist, die Person in den Vordergrund zu stellen und so viel wie möglich Erlebnisse zu sammeln. Doch kommen wir an einen Punkt, an dem uns das Leben gefühlt erdrückt und entgleitet, ergibt es Sinn, „sich“ und „sein“ Leben zu hinterfragen.
In der Jetzt-Zeit machen sich besonders viele Menschen Gedanken über den Sinn des Lebens. Sie versuchen ein bewussteres Leben zu führen, ein besserer Mensch zu werden, fangen an zu meditieren und achtsamer zu werden. Alles ganz wunderbar! Solange es dir guttut, spricht nichts dagegen. Aber Achtung, wenn du daraus wieder eine neue Story kreierst. Eine Story eines Jemanden, der vermeintlich ein „besseres“ Leben nun führt als andere, – dann hast du nur eine neue Schublade aufgemacht.
Aus allem wird heutzutage ein Trend gemacht, neue Namen gegeben und Kurse angeboten, was eigentlich völlig natürlich sein sollte. Kurse in Achtsamkeit oder Waldbaden finde ich besonders interessant. Das passiert wohl, wenn du verlernt hast, deiner Intuition zu vertrauen. Geh doch bitte einfach allein in den Wald, lass dein Handy daheim, von mir aus auch deine Schuhe und nehme den Spaziergang in vollkommener Wahrnehmung auf, wie eine Kamera – ohne Bewertung! Kostet sogar nichts, außer Überwindung. Wir fühlen uns dort wohl, weil wir Natur sind und das vergessen haben.
Das SEIN (Ich bin) bekommt dort mehr Raum als die Person. Brauchen wir dazu tatsächlich einen Kurs oder Anleitung?! Anscheinend.
Das, was wir dort so spüren, ist ständig in und um uns, egal wo wir sind. Selbst in der überfüllten U-Bahn können wir (uns) wahrnehmen. Vielleicht sollte ich demnächst einen Kurs in Stadtbaden anbieten. Läuft bestimmt auch. ; )
Das Einzige, was du benötigst und dir selbst schenken solltest, ist Zeit mit DIR! Dazu brauchst du niemanden – weder zum Meditieren noch zum Waldbaden. Go for it!
Meditieren hat ehrlich gesagt auch nichts mit still auf einem Kissen sitzen oder liegen zu tun. Kann man machen, muss man aber nicht. Meditieren heißt nach innen gehen, das kannst du genauso gut auf einer Bank, während du auf einen See schaust. Nicht mal das muss es sein. Was es dazu braucht, ist einfach nur deine Aufmerksamkeit/Präsenz. Der Ort ist völlig egal.
Es geht nicht darum, besser, spiritueller, bewusster zu werden. Wenn das geschieht, wie wunderbar! Das Problem an sich ist jedoch, dass du (ein) „Jemand“ werden möchtest, der schon das ist, was er sucht. Hier findet nur Identifikation statt. Nicht falsch verstehen, – ich bin auch eher in der Spiritualität und der Selbsterforschung zu Hause als z. B. in der Mode oder Politik. Doch nichts ist besser, nichts ist schlechter. Das alles taucht innerhalb unserer Geschichten auf, in der verschiedene Charaktere mitspielen und wenn die Geschichte auserzählt wurde, verschwinden die Charaktere wieder und hinterlassen nur DAS, was durch sie geschah.
Dabei geht es nie um die Größe oder Besonderheit einer Person. Freddie Mercury (und ich liebe Queen!!) war nicht besonderer als mein Nachbar, der als Koch in einem Altersheim viele Jahre arbeitete und jetzt ein hingebungsvoller Opa, Handwerker und Rentner ist.
Durch JEDEN wirkt die gleiche Energie. Auch in den Charakteren, die in unserer Welt die „Bösen“ genannt werden. That’s the game.
Wir müssen diese Personen nicht mögen, es reicht zu sehen, dass sie nur eine Rolle spielen, die ihnen zugetragen wird.
Da gehören auch Menschen in deiner Umgebung dazu, die nicht unbedingt deine Lieblingsmenschen sind. Sie spielen ihre Rolle, – das ist alles. Wie du und ich.
Schließe mal für einen Augenblick deine Augen und spüre die Präsenz, eine Lebendigkeit in dir.
DAS vor und zwischen den Gedanken. Hier findet keine Anhaftung statt – keine Identifikation, – kein Jemand mit einer Geschichte. Es ist ein leerer Raum, in dem alles erscheint. Dieser leere Raum ist das SEIN, in dem kein Widerstand auftaucht – nur DAS, WAS IST.
Sobald du mit einer Situation oder mit einem Mitspieler struggelst, bist du in der Person und „deiner“ Story und nimmst wieder am „Mensch ärgere dich nicht-Spiel“ teil.
Dieses Spiel ist super, macht mega Spaß, aber es kann auch echt frustrierend sein. Da gibt es die einen, die nicht verlieren können, schier ausflippen und verbissen spielen und dann gibt es Mitspieler, die sich vielleicht kurz ärgern, weil sie geschmissen wurden, aber mehr auch nicht. Weiter gehts.
Das Leben ist ein einziges „Mensch ärgere dich nicht-Spiel“ mit unterschiedlichen bunten Figuren. An dem WIE jeder dieses Spiel spielt, ist NICHTS verkehrt und die Spielregeln erfahren wir erst während wir spielen.
Innerhalb „meines“ Spiels hat es eines Tages zu einem Sehen AUF das Spiel geführt, in dem ich weder der Spieler war noch IM Spiel. Da war nur noch ein ICH BIN. SEIN.
Seither wird das Leben aus der Präsenz heraus gelebt und zugesehen, wie das Spiel sich spielt.
Ich bin aus mir selbst heraus glücklich – nicht wegen bestimmten Dingen. Es werden keine Gedanken mehr benötigt, die auf ein Ziel ausgerichtet sind, denn das macht das Leben oft schwer und anstrengend. Ein Leben aus sich selbst heraus ohne Absicht, ohne Ziel, ist leicht.
Wenn sich ein Wunsch nicht erfüllt, ist es das Beste, was uns passieren kann. Ich höre schon den allgemeinen Aufschrei, den ich verstehen kann. Doch ich bleibe bei der Aussage, denn wenn sich ein Wunsch nicht erfüllt oder wir ein Ziel nicht erreichen, führt uns dies direkt in die Klarheit in DAS, WAS IST. Und glaubt mir, es gab einige Wünsche und Ziele, die in meinem Leben nicht eingetreten sind und das ICH war sowas von enttäuscht, traurig und verweilte erst mal im Widerstand – im „Nicht(wahr)habenwollen“. Das ICH BIN sah jedoch die Klarheit, die jeweils nicht anders sein konnte, denn das Leben wusste so viel besser, was in „meiner“ Story dran war.
Wir haben immer nur eine Idee von uns, wer wir sind. Und diese Idee verändert sich ständig. Das ist okay. Dieser Wandel ist okay. Aber DAS, was wir in Wirklichkeit sind, das ICH BIN, ohne weiter Bezeichnung, ändert sich nie! Dem geben wir nur größtenteils keine Aufmerksamkeit und Bedeutung, weil wir lieber in einer Idee von uns (in der Person im Spiel) leben. Ja, das ist aufregend, da passiert viel. Doch eigentlich suchen wir uns während des Spiels ständig selbst und das merken wir daran, in dem wir immer wieder im Leid, in der Angst, im Unfrieden und im Mangel landen. Sind wir in DEM, was wir sind, herrscht Frieden, denn das Sein im Jetzt wertet nicht.
Versteht mich nicht falsch, das Spiel ist toll! Ich spiele selbst auch mit. Kommst du jedoch zurück zu dem, der du bist, verlierst du das Interesse, das Spiel kontrollieren zu wollen, – was eh nie möglich war. Dann lösen sich Bindungen auf, die du dir selbst auferlegt hast und Ängste verlieren an Kraft, da du das ICH gegen ein ICH BIN eingetauscht hast.
Ich staune immer wieder, wie ganz plötzlich ein neuer Blog Beitrag entsteht. Ich habe nie Ahnung, wohin es geht… ich lasse es einfach aus dem ICH BIN heraus fließen. Sobald der Verstand sich einschaltet und über irgendetwas Bestimmtes schreiben möchte, geht es stockend bis gar nicht voran. Wird der Verstand bei Seite gelegt, kann das SEIN ungehindert wirken. Die Finger bewegen sich dann von selbst…
Das ist das Gegenteil von dem, was uns in der Schule und im Elternhaus erzählt wurde! Denn in der Schule und später im Beruf ging es immer um Leistung. Dort fängt schon das große Missverständnis und somit Leid an, denn es wird uns schon als Kind/Jugendlicher suggeriert: „Das Leben ist schwer!“ „Nur wer sich richtig anstrengt, kann alles erreichen!“ Genau das gilt es wieder zu ent-lernen!
“Bildung ist das, was übrig bleibt, wenn man alles, was man in der Schule gelernt hat, vergisst.”
(Albert Einstein)
Tatsächlich verformt uns das Schulsystem mehr, als dass es DAS hervorbringt, was/wie wir sind! Wir werden mehr fehlgeleitet und, wie ich finde, klein gehalten! Schon allein das Lehrer-Schüler-Verhältnis ist selten auf Augenhöhe. Allerdings gibt es, wie immer Ausnahmen, vor allem an den alternativen, NICHT staatlichen Schulen.
Um in unsere ganze Größe zu kommen, muss man vieles erst wieder verlernen oder vergessen, wie Albert Einstein so schön sagte, damit DAS erscheinen kann, WAS wirklich in uns steckt. Denn das Wichtigste lernt uns nicht die Schule, sondern das Leben!
Ich sage nicht, dass wir in der Schule nichts lernen. Doch hauptsächlich wird uns dort beigebracht, dass das Leben schwer und anstrengend ist, wir uns anpassen und möglichst gute Leistung erbringen sollten, sonst sind wir nicht so viel wert und in der Gesellschaft nicht besonders angesehen. So verhalten wir uns dann auch im Berufsleben, weil wir es nicht anders kennen… Unser innerer Richter fährt dabei zur Höchstform auf!
Weit weg von dem, was wir sind.
Ein Leben ohne Anstrengung und ohne Angst ist jederzeit möglich, wenn man sich aus allen Glaubenssystemen, Konditionierungen, Konzepten und Anhaftungen befreit hat. Dann lebst du ein Leben aus dem „ICH BIN“ heraus und das ist immer genug. DU bist immer genug. Die Frage ist nämlich: Wer ist dieses DU? Gibt es das überhaupt? Wenn sich diese Frage beantwortet hat, (er)löst „du dich“ aus einem komplizierten, schweren Leben und es wird automatisch leichter.
Was auch immer in „deiner“ Geschichte gerade für ein Kapitel aufgeschlagen vor dir liegt, versuche immer wieder mal daraus auszusteigen. Dann siehst du, dass du dich um nichts kümmern musst, nichts erfüllen musst, um daran Teil zu nehmen. Die Person verspürt den Druck, das nächste Kapitel zu schreiben und dafür verantwortlich zu sein. Das SEIN liest das Kapitel, bezeugt, was darin auftaucht und lässt sich durchs Leben führen. Das ist der entscheidende Unterschied.
Aus dem SEIN/ICH BIN zu leben ist immer einfach. Hier braucht es nichts. Hier muss man nicht erst jemand werden oder etwas erreichen, weil wir schon längst fertig sind und stets angekommen sind, wo wir zum jetzigen Zeitpunkt sind.
Von hier aus kannst du anstrengungslos zusehen, wie sich die Figur in „deiner“ Geschichte entfaltet. Kapitel für Kapitel wird das zur Verfügung gestellt, was für die „Entwicklung“ in der Figur wichtig ist. Ob uns das gefällt oder nicht, ist eine andere Sache (siehe Ziele und Wünsche). Aus der ICH BIN Perspektive stellt sich die Frage aber gar nicht, da immer richtig ist, WAS IST.
Wenn du hier noch ein Stückchen weiter eintauchen möchtest, dann lade ich dich ein in eines meiner Tagesseminare, die ich „Seelenpunker Session“ nenne. Die nächste Session findet am Sonntag, 23.04.2023 in München statt. Alle weiteren Informationen und Daten unter „Termine“.
Freue ich mich auf dich! Bis dahin…
-oneLove-