Kinder und Schule
Wenn wir in diese Welt hineingeboren werden, sind wir vollkommen fertig! Genau so, wie wir sind. Es gibt nichts, was hinzugefügt werden muss oder anders sein sollte. Jeder von uns ist richtig und ganz. Wir werden mit komplett unterschiedlichen Charakteren, Begabungen, Genen und Menschenkleidern (Körper) ausgestattet, die immer genau dahin passen, in welche Familie/Umfeld man hineingeboren wird. Das ist genau so gedacht.
Es macht somit gar keinen Sinn, sich Gedanken darüber zu machen anders sein zu wollen oder sich Fähigkeiten anzutrainieren, die überhaupt nicht für einen bestimmten Menschen vorgesehen sind. Komischerweise versuchen wir das fast unser ganzes Leben lang, weil wir darauf konditioniert worden sind, uns ständig verändern und verbessern zu müssen. Und es reicht NIE!
Wenn Kinder in die Schule kommen, verändert sich vieles in und um sie.
Viele dieser Kinder passen nämlich nicht in das Schulsystem der Regelschule, in der es oft nur eine Schublade gibt. Und das ist die Schublade der angepassten und ruhigen Kinder.
Ich hab das mal so gehört:
Man wird als Pinguin geboren, darf ungefähr 6 Jahre ein richtiges Pinguinleben führen und dann kann es passieren, dass man in eine Schule kommt, die aus allen Zebras machen wollen. Der Pinguin liebt seine Eltern und möchte alles tun, um sie glücklich zu machen und versucht nun unbedingt ein Zebra zu werden. Doch daran wird er immer scheitern, denn er ist und bleibt ein Pinguin. Wenn er Glück hat, werden ihn seine Eltern sehen, als das was er eben ist – ein Vollblut Pinguin, der supergut schwimmen und tauchen kann. Doch wenn er Pech hat, wird er, erst als erwachsener Pinguin feststellen, dass er sein Leben lang versucht hat, etwas zu werden, was gar nicht für ihn gedacht und in ihm angelegt war. Dies ist auch überhaupt nicht wichtig, weil das Leben ihn unbedingt als Pinguin braucht, sonst ist Gott und die Welt nicht komplett!
Ich finde, da draußen laufen verdammt noch mal viele Pinguine rum, die immer noch versuchen ein Zebra zu sein und mit sich und ihrem Leben unzufrieden und unglücklich sind. Wie auch. Sie sind von Natur aus ganz anders und versuchen ihr Leben lang ihr Wesen zu ändern – was nicht funktioniert. Damit meine ich nicht, dass ein Mensch sich nicht verändern darf/soll. Veränderungen gehören natürlich zum jeweiligen Entwicklungs-Reifeprozess „Menschsein“ dazu.
In dem Blog „Zauber des Lebens“, habe ich das Thema „Schule“ kurz angesprochen. Ich sagte, dass ich mir für unsere Kinder Schulen wünsche, die auch „richtige“ Lebensthemen unterrichten. Damit meine ich Themen, um die es wirklich im Leben geht, wie z.B. Enttäuschung, Wut, Trauer, Tod, Schmerz, Selbstliebe, Authentizität, Vergebung, Trennung, Vertrauen, bedingungslose Liebe, usw…Sämtliche Themen, die das Leben uns zuschiebt und worüber normalerweise keine Zeit ist zu unterrichten, weil der „Stoff“ durchgebracht werden soll. Doch, was wäre, wenn auch dieser „Lebensstoff“ in den Schulalltag integriert werden würde?
Wäre es nicht wunderbar, wenn unsere Kinder bereits über diese Themen sprechen können und sich ausprobieren dürfen, die wir als Erwachsene erst gelernt haben oder immer noch Schwierigkeiten damit haben, damit umzugehen?
Meiner Meinung nach läuft im Regelschulsystem etwas gewaltig schief! Manchmal sind zwar gute Ansätze da – doch oft bleibt es bei den Ansätzen und dann läuft alles wieder auf „sicheren“ Regelkurs. Ich erinnere mich an 2 Lehrer aus meiner Schulzeit, die mir bis heute in positiver Erinnerung geblieben sind. Sie machten offensichtlich etwas anders, als ihre Kollegen. Sie trauten sich den Unterricht lebendiger zu gestalten – wichen von der Norm ab. Diese Lehrer waren sehr beliebt. Allerdings mehr bei den Schülern als bei ihren Kollegen, geschweige denn bei der Schulleitung. Das waren Querdenker/Macher, die es geschafft haben mich und meine Mitschüler für ihren Unterricht zu begeistern.
Während meiner Schulzeit hatte man mich darauf hingewiesen, dass mir angeblich etwas fehlt und ich in ein paar Fächer (trotz Nachhilfe) noch besser werden MUSS!?! Aus heutiger Sicht – was für ein Scheiß! Mehr war einfach zu diesem Zeitpunkt nicht drin. In Elterngesprächen fiel auch gern der Satz: „Ihr Kind lernt falsch!“ Vielleicht war nicht das WIE falsch, sondern das WAS?? Nach 6-7 Schulstunden und endlosen Hausaufgaben soll das Kind natürlich noch richtig lernen!? Und wenn das auch nicht funktioniert, ja dann ist wohl an ihrem Kind etwas falsch. Und das Schlimmste an der ganzen Sache ist, dass sich an diesem F*ck System bis heute NICHTS geändert hat!! So viele unterschiedliche Kinder und alle sollen das gleiche lernen und können, obwohl sie komplett verschiedene Fähigkeiten und Begabungen haben?! Ich finde, dies ist eine echte Katastrophe!
Die ganze Automobil,- oder Kommunikationsbranche ist ständig am Weiterentwickeln und unsere Kinder sollen sich einem völlig veraltenden Schulsystem anpassen!? Unangepasste Kinder, sprich Kinder, die hinterfragen und sich nicht verbiegen lassen, sind nach wie vor nicht erwünscht. Und was sie dann alles für Diagnosen bekommen?!? DAS ist krank – nicht die Kinder!!
Die Kinder der „Neuen Zeit“ hinterfragen automatisch mehr. Sie lassen sich nicht mit einem „weil das eben so ist“ abspeisen. Sie wollen alles genau wissen. Und wenn Eltern/Lehrer genau hinsehen, bringen sie sogar ziemlich viel Wissen schon mit. Es liegt in ihrem natürlichen Wesen, dass sie sich bewegen möchten – sie sind wissbegierig und möchten lernen, aber ihrem Wesen und ihren Fähigkeiten entsprechend. Gott sei Dank, gibt es immer mehr Alternativschulen, wie Montessori, – Waldorf, – oder Freie Schulen, die den Kindern ermöglichen sich frei zu entwickeln und individuell zu lernen. Die große Nachfrage und die Wartelisten an diesen Schulen zeigen uns, wie sehr ein allgemeines Umdenken ansteht.
Ich kann nur aus eigener Beobachtung sagen, dass Kinder, die sich anpassen, damit sie Lehrer und Eltern glücklich machen, sich als Erwachsene verdammt schwertun, zu wissen, was sie wollen und vor allem sich selbst zu finden.
Wollen wir wirklich Kinder, die alles machen, was man ihnen sagt und am besten nicht eigenständig denken?? Anscheinend möchte das System so etwas – Erwachsene, die später ihre Arbeit einfach nur ausführen. Klar, Querdenker/Macher waren schon immer unbequem! Aber gerade die waren und sind es, die nach wie vor, die Dinge im Leben bewegen und verändern. Dieser Weg ist zwar anstrengender, weil dir viel Widerstand entgegen kommt, aber es lohnt sich immer, querzudenken und dabei sich treu zu bleiben.
Wie würde die Welt aussehen, wenn Kinder einfach so sein dürfen, wie sie sind. Wenn ihnen immer wieder gesagt wird, dass sie komplett in Ordnung und wichtig sind, mit allem, was sie mitbringen?! Bedingungslos geliebt…
Lasst uns diese Welt leben!
Für unsere Kinder.
Für uns selbst.