„Wenn die Menschen wüssten, was der Tod ist, hätten sie keine Angst mehr vor ihm. Und wenn sie keine Angst mehr hätten, könnte keiner ihnen ihre Lebenszeit stehlen.“  (Momo)

Fast jeder kennt das Kinderbuch oder den Film „Momo“ von Michael Ende. Er schrieb den Roman 1973 und verfilmt wurde er 1986. Der Inhalt der Geschichte ist aktueller denn je, und wenn man genau hinhört, kann man viele weise Sätze heraushören.

Als der Film ins Kino kam, war ich ein kleines Mädchen, ungefähr so alt wie die Hauptfigur Momo selbst. Vor den glatzköpfigen „Grauen Herren“ von der Zeitsparkasse, deren Gesichter so grau wie ihre Anzüge und Aktenkoffer waren, hatte ich allerdings ziemlich Angst. Sie verfolgten heimlich die Agenda, den Menschen so viel Lebenszeit wie möglich zu stehlen – so konnten sie immer mächtiger werden. Nachdem Momo eines Tages den Plan durchschaute, wurde sie zu einer Gefahr für die grauen Anzugträger, denn sie war die Einzige die den Menschen, die gestohlene Zeit zurückbringen konnte.

„Wenn die Menschen wüssten, was der Tod ist, hätten sie keine Angst mehr vor ihm.“

Was ist denn der Tod?

Für uns Menschen eine ständige Bedrohung. Wir denken, es ist das Ende vom Leben. Das stimmt aber nicht. Tod ist das Gegenteil von Geburt. Das heißt, der Tod ist nur ein Dimensionswechsel des Seins. Lebende und Verstorbene sind nie wirklich voneinander getrennt, weil wir im Sein ewig leben. Solange der Mensch die Notwendigkeit des Todes allerdings nicht erkennt, wird er leiden und blockiert leben, weil ihm das Vertrauen in das große Ganze, der Totalität fehlt.

Unter dem Tod stellen wir uns etwas Dunkles, Düsteres vor und verbinden damit schmerzlichen Verlust und Trauer. In anderen Kulturen wird der Tod ganz anders gesehen. Dort steht er für Befreiung und die befreiten Seelen werden von ihren Hinterbliebenen gefeiert, mit viel Licht und Tanz. Sie bringen Gaben und Geschenke mit für die „letzte“ Reise ihrer Weggefährten.

Vielleicht gibt es gar nichts, wovor wir Angst haben müssen? Vielleicht ist der Tod eine Illusion, von der uns nie erzählt wurde oder von der wir nicht erfahren sollten?

Angst hindert uns daran, wirklich zu leben! Was würden wir uns alles erlauben und uns trauen, wenn diese Angst vor dem Tod nicht wäre? Doch es ist nicht der Tod, der uns Lebenszeit stehlt, es ist die Angst davor!

Wir vermeiden es über den Tod und das Sterben zu reden und können uns gar nicht genug dagegen „absichern“, um ihm zu entwischen. Pharmaindustrie und Versicherungen profitieren durch das Geschäft mit der Angst. In diesen Bereichen sitzen auch einige „Graue Herren“.

Das ist alles ziemlich verrückt! Wisst ihr warum?

Wir können dem Tod nie entwischen! Das ist unmöglich. Wir tun nur so, als könnten wir es, weil es uns ein vermeintlich sicheres Gefühl gibt. Doch wenn es soweit ist, diese Erde und diesen Körper wieder zu verlassen, dann werden wir nichts dagegen tun können. Es gibt nichts zu verhandeln und auch nichts zu verlängern. Das ist unserem wahren Wesen auch völlig bewusst, es ist sogar mit allem einverstanden, denn das, was wir in Wirklichkeit sind, stirbt nicht – es wurde noch nicht mal geboren. Deshalb ist der Tod aus dieser Sicht auch eine Illusion und sogar das, was wir hier „Realität“ nennen. Nichts davon nehmen wir mit.

Ein Film, den wir uns im Kino anschauen, taucht auch nur für eine Weile auf einer Leinwand auf, und sobald er zu Ende gespielt ist, verschwindet er wieder und nichts können wir davon mit nach Hause nehmen. Es ist nur eine Geschichte, die wir uns erzählen lassen, uns mitfreuen/mitleiden und kurzzeitig für wahr halten.

Durch die Identifikation mit „unserer“ Rolle als Person und der Geschichte klammern wir uns am Leben fest und versuchen natürlich den Tod zu vermeiden. Doch was passiert vor lauter Vermeidungstaktik? Statt das Leben voll auszuleben, schränken wir uns in unsere Lebenszeit ein.

Von den „Grauen Herren“ gibt es heute wahrscheinlich mehr denn je. Sie tragen tatsächlich graue/dunkle Anzüge und erzählen Dinge, die die Menschen kleiner und ohnmächtig fühlen lassen. Durch düstere Prophezeiungen halten sie die Menschen in Sorge und gewinnen dadurch an Macht, denn Menschen, die sich sorgen, kann man gut lenken. Doch Achtung, nicht alle tragen graue Anzüge und nicht alle sind männlich… ; )

Als Momo die oben genannte Aussage von sich gab, gab es weder Handys noch soziale Medien! Beides sind Fluch und Segen zu gleich. Der Umgang damit ist oft verstörend und sogar zerstörend, denn für mich sind dafür die „Grauen Herren“ verantwortlich, die unerkannt ihre Agenda weiterverfolgen, um die Menschen mit vielen Dingen im Außen abzulenken, damit sie nichts hinterfragen und schon gar nicht ihr Selbst. Denn wenn Menschen anfangen, sich Zeit zu nehmen, um ihr wahres Selbst zu suchen, werden sie irgendwann das Spiel im Außen durchschauen wie Momo. Erwachte können die „Grauen Herren“ natürlich nicht gebrauchen. Deshalb versorgen sie die Menschen mit viel negativen Nachrichten und genügend Spielzeug.

Und was rauben dir diese Spielzeuge, die du angeblich alle brauchst? Lebenszeit.

Durch die permanente Ablenkung verlieren wir die Anbindung. Die Anbindung zur Natur, zu dem, was wir sind. Beobachte einmal deine Umgebung, wie wenig Menschen etwas vom jetzigen Augenblick mitkriegen? Sie hören weder sich selbst (Intuition) noch ihren Mitmenschen richtig zu und sind dadurch komplett unbewusst.

Momo konnte gut zuhören. Darin war sie eine Meisterin! Sie hatte nicht viel, dafür jede Menge Zeit. Zum Beispiel hörte sie gerne ihrem Freund, dem Straßenkehrer Beppo, zu, der für verrückt gehalten wird, da er meist schweigt und über Fragen sehr lange nachdenkt, ehe er antwortet. Das konnte sogar einen ganzen Tag dauern. Doch Momo hatte Zeit und die schenkte sie ihm…

“Man darf nie an die ganze Straße auf einmal denken, verstehst du? Man muss nur an den nächsten Schritt denken, an den nächsten Atemzug, an den nächsten Besenstrich. Und immer wieder nur an den nächsten.” Wieder hielt er inne und überlegte, ehe er hinzufügte: “Dann macht es Freude; das ist wichtig, dann macht man seine Sache gut. Und so soll es sein.“

„Nur Momo konnte so lange warten und verstand, was er sagte. Sie wusste, dass er sich so viel Zeit nahm, um niemals etwas Unwahres zu sagen. Denn nach seiner Meinung kam alles Unglück der Welt von den vielen Lügen, den absichtlichen, aber auch den unabsichtlichen, die nur aus Eile oder Ungenauigkeit entstehen.“

Das Interessante ist, dass diejenigen, die Beppo den Straßenkehrer für verrückt halten und ihn bemitleiden, eher die Ver-rückten sind, weil sie all dem Irrsinn, der ihnen erzählt wurde, (höher, schneller, weiter) auf den Leim gegangen sind, ohne es bemerkt zu haben und sämtlichen Bezug zu sich selbst verloren haben. Darin hat sich in der Menschheit bis heute nichts geändert.

Doch noch nie war die „Scheinwelt“ so offensichtlich, die das Bewusstsein und die Schwingung der Menschen niedrig und irre hält wie heute. Die Irreführung zeigt in welchem Bewusstsein die Menschen angekommen sind. Es ist die Trennung vom SEIN, – ihrem wirklichen Selbst.

So krass sich die äußere duale Welt auch spielt, es besteht immer die Möglichkeit daraus auszusteigen! Und damit meine ich nicht sich das Leben zu nehmen, sprich Suizid zu begehen. Nein, ich rede davon, vom weltlichen Traum zu erwachen. Das ist viel leichter als gedacht. Nur die Identifikation mit der Person und der Welt macht es kompliziert, denn das ist die Irreführung. Im Sein, dem, was wir sind, erscheinen nur all die Formen und Bilder, und wenn diese nicht mehr gebraucht werden, verschwinden sie wieder. In all den Dingen, die ständig auftauchen und wieder vergehen, werden wir uns nie finden können!

 Wenn dieses Erkennen zu „deiner“ wahren Natur in dir erwacht, legst du den dickschichtigen Kokon nieder, für den du dich gehalten hast. Das ist die Befreiung, von der ich oft spreche. Nicht du (als Person) bist dann befreit, sonst würdest du dich daran auch wieder klammern und identifizieren, sondern es findet eine Befreiung von dem gedachten Ich, der Rolle statt.

Ich verstehe, dass viele sich mit diesem Thema überhaupt nicht beschäftigen (wollen), weil es schlichtweg für sie viel zu langweilig ist! Ist auch absolut kein Muss, weil es eh geschehen wird, spätestens wenn ihr diesen Kokon beim Ableben abstreift und zu eurer Natur (Sein) wieder erwacht.

Nur lebt es sich (jetzt schon) mit dieser Erkenntnis viel leichter, denn das Bewusstsein (Ganzheit/Quelle,/Gott/Buddha, whatever…) kann ungehindert durch dich fließen. In deinem natürlichen Sein bist du immer schon in der Fülle und musst nirgend wo erst ankommen. Das zu erkennen, lässt dich in der Welt der Formen (Scheinwelt) einfach nur spielen. Du spielst dann deine Rolle, die dir zugeteilt wurde, meist mit großer Aufmerksamkeit und Freude und bist dir dabei stets bewusst, wer du wirklich bist, ohne von einer Form abhängig zu sein.

Von einer Illusion und Befreiung wird euch eine Tagesschau oder die Tageszeitung niemals berichten, denn diese werden von den „Grauen Herren“ instrumentalisiert, die, wie schon erwähnt, Erwachte nicht gebrauchen können, da diese das Spiel des Lebens bewusst und in Leichtigkeit leben. Tagesschau und Tageszeitung brauchen Zuhörer und Leser, die ins Drama gehen und sich sorgen – entweder um sich, ihre Mitmenschen oder die Welt. Davon lebt die alte Energie der „Grauen Herren“.

In der phänomenalen Welt (auf der großen Leinwand) zeigt sich bereits eine neue Energie, ein neues Bewusstsein. Vor einigen Jahren hätte ich mich noch nicht getraut, öffentlich darüber zu schreiben, geschweige denn ein Buch darüber zu veröffentlichen. Das ist die „Neue Zeit. Was sie allerdings auch hervorbringt, ist eine Spaltung der Menschen. Und ich rede jetzt nicht von Corona. Allerdings hat es Corona gebraucht, damit es in der Evolution der Menschheit weiter geht. Dadurch sind immer mehr „Momos“ sichtbarer geworden und mit ihnen ein „Neues Bewusstsein“, das auf Erden einströmt.

Lasst es strömen und gebt euch dem Neuen hin. Wohin auch immer es euch bringen mag. Versucht die alte Matrix nicht zu bewerten. Sie ist einfach – und mit ihr noch viele Menschen, die darin festhängen. Das ist die Spaltung, die sich eben auch spielt. Ich glaube, diese Welt wird sich noch um ein Vielfaches wandeln und wir werden noch sowas von staunen!

  

Übrigens: Nach 50 Jahren soll nun „Momo“ Ende 2023 neu verfilmt werden. Geplant ist eine großformatige, englischsprachige Adaption. Ich bin sehr gespannt auf die heutige Momo. Das Thema ist auf jeden Fall brandaktuell und sicherlich kein Zufall, dass es ausgerechnet jetzt neu verfilmt wird.

-oneLove-