Lass die Dinge zu dir kommen…

Wie einfach, nicht wahr?

Warum fällt es uns Menschen nur so verdammt schwer, dies wirklich zu leben?

Weil wir entweder ungeduldig sind oder dem Leben nicht vertrauen. Wir denken uns selbst und unsere Umstände verändern und verbessern zu müssen. Sprich, wir mischen uns ständig ins Leben ein. Dadurch sind wir teilweise völlig erschöpft, weil unser Kopf in der Ich muss weiterkommen“ Schleife hängt.

Dabei wissen wir doch eigentlich: „Ein Hamsterrad sieht von innen wie eine Karriereleiter aus.“ Frage dich also zwischendurch, wem oder was du gerade hinterherläufst oder ob du dein Leben gelassen angehst – es geschehen lässt?

In unserer stressigen, leistungsorientierten Ego-Welt dreht sich alles nur um Macht, Geld und Gier. Es ist die alte ausgediente Energie, in der die Welt völlig krank geworden ist, weil sie auf so vielen Lügen aufgebaut ist. Und wenn der Mensch nicht wach genug ist, lässt er sich darin verwickeln und ist manipulierbar. Dank des weltweiten Wandels darf das alles endlich sichtbar werden. Gefühlt ist das, was sich jetzt im Außen zeigt, allerdings erst der Anfang.

Ich sage immer: „Lass dich nicht reinziehen – steig aus dem Drama aus!“ Das gilt sowohl für dein eigenes privates Drama, wie für das global gespielte Drama. Das gelingt am besten, indem du ein Schritt zurücktrittst, in die Stille kommst und dir alles mit Abstand anschaust. Aus dieser Perspektive kannst du sehen, dass alles von alleine geschieht und du nur ein winziger Teil des großen Ganzen bist. Und selbst dieser winzige Teil nur gespielt wird.

Arthur Schopenhauer drückte sich einst so aus: „Das Schicksal mischt die Karten und wir spielen.“

Ja, wir spielen, aber die Karten haben wir nicht in der Hand. Zu keinem Zeitpunkt im Leben. Ob du Karriere machst oder nicht, ob du drei Mal heiratest oder nicht, Kinder haben wirst oder nicht, eine berühmte Persönlichkeit wirst oder nicht, liegt nicht bei dir, sondern in den Karten, dessen Figur du in diesem Leben spielst. Willst du dich also weiter verausgaben und Ziele ansteuern, die vielleicht gar nicht für dich gedacht sind oder es dir leicht machen und DIE DINGE AUF DICH ZUKOMMEN LASSEN DIE ZU DIR GEHÖREN?

Damit meine ich nicht, dass du jeden Tag nur faul auf der Couch sitzt und wartest, bis etwas passiert. Ich meine aus dem Sein heraus handeln. Nicht ins Leben eingreifen zu wollen, denn das will meistens der Kopf. Aus dem Sein heraus handeln, bedeutet, das Leben durch dich handeln zu lassen, wann immer es dich auffordert ins Handeln zu gehen. Das ist eine komplett andere Energie. Ein Flow, mit dem du automatisch mitfließt.

Ein Beispiel:

Eines Tages tauchte in mir der Gedanke auf, ein Buch zu schreiben. Dieser Gedanke lag eine gewisse Zeit auf meinem imaginären Schreibtisch rum, bis nach ein paar Monaten plötzlich der Impuls immer stärker wurde und mich dazu aufforderte, damit jetzt loszulegen. Eine innere Bereitschaft regte sich in mir und ich fing mit großer Freude an zu schreiben. Dieser Prozess dauerte etwa 1,5 Jahre. Da waren auch Tage dabei, da ging überhaupt nichts. Ich spürte ganz genau, wie ich diesen Prozess nicht voranbringen konnte – no way! Ich konnte zusehen, wie sich das Projekt von selbst entfaltete und ich nur diejenige war, die es auf Papier brachte. Wie ein Instrument auf dem gespielt wird.

Als es fertig war und der nächste Step anstand, begegnete mir in einer Buchhandlung urplötzlich ein Mann, der wie sich rausstellte, mein Lektor werden sollte. Stand jetzt liegt es bei diversen Verlagen und auch hier lasse ich die Dinge zu mir kommen, wie auch immer dies aussehen mag. Ich weiß, dass ich keinen Prozess beeinflussen kann, also vertraue ich „meinen“ Karten und bin gespannt, was als Nächstes dran ist. Ich bin nicht der Regisseur, – nur ein Spieler.

Das gilt für das komplette Leben, denn ich habe schon oft Dinge vorgehabt und gedacht, dass mach ich jetzt und konnte dann zusehen, wie ich vom Schicksal ausgebremst wurde. Dass ich einmal ein Buch schreiben werde, hatte ich nie auf „meinem“ Plan, erst als vor zwei Jahren der Gedanke auftauchte und in mir eine Energie damit in Resonanz ging. Diese Energie lieferte mir gleich sämtliche Kapitel dazu. Der Rest musste nur noch aus mir herausfließen und das habe ich dann geschehen lassen bzw. zu mir kommen lassen.

Wenn du dich also gerade in einem Prozess befindest, den du am liebsten abkürzen würdest, dann wisse, dass dies niemals möglich ist, weil du als Spielfigur nicht das Drehbuch schreibst.

Das klingt auf den ersten Blick demotivierend, aber nicht, wenn du dich als Teil des großen Ganzen siehst. Das ist, wie wenn du ein Puzzle machst und an manchen Stellen nicht weiterkommst, weil dir noch ein passendes Teil fehlt. Vertraue auf diesen Prozess. Das Puzzle gibt es ja schon, es muss nur noch zusammengebracht werden, was zusammengehört. Das Einzige, was du zu tun hast, ist, weiterspielen und dich durchs Leben führen zu lassen – von Puzzleteil zu Puzzleteil.

An dieser Stelle erinnere ich auch daran, dass DAS, was du in Wirklichkeit bist, zu allem, WAS IST schon längst JA gesagt hat! Ich wiederhole das gerne, weil das durch den „Lebensfilm“, in den man leicht hineingezogen wird, in Vergessenheit gerät.

Deshalb entspanne dich in dein Leben hinein und lass die Dinge zu dir kommen. Sei gespannt und schau dir den ganzen Film einfach nur an. Wenn du zum Handeln aufgefordert wirst, wirst du dies spüren, wenn nicht, greife nicht ein, sondern schaue zu. Lebe und handle aus dem Sein heraus. Von Augenblick zu Augenblick. Mehr kannst du gar nicht machen, bzw. tust du schon dein ganzes Leben, nur bist du dir dessen nicht bewusst.

Wir verlieren diese Sichtweise, wenn wir denken bzw. uns erzählt wird, dass wir aus unserem Leben etwas machen müssen – dann wird es anstrengend, weil wir nie genug sind und es nie reicht. Wir verlieren unsere Leichtigkeit und das Vertrauen, obwohl wir genau damit geboren wurden. Wie ver-rückt, dass es genau darum geht, an diese Stelle wieder zurückzukommen.

Kleine Kinder leben noch in dieser Leichtigkeit, alles auf sich zukommen zu lassen ohne Plan und ohne langfristigem Ziel. Sie folgen nur ihren Impulsen oder DEM, was sich im JETZT zeigt. Sie sind viel mehr in diesem Urvertrauen als Erwachsene. Sie lassen das Leben ungehindert durch sich fließen, von einer Situation zur nächsten und ALLES wird genommen, wie es ist. Selbst hinfallen und sich wehtun, wird genommen, gefühlt, meist gebrüllt, dann geheilt und weiter geht’s.

Als Erwachsene sind wir so sehr mit der Person und deren Handlungen identifiziert, dass wir ständig damit beschäftigt sind, auf irgendeine Zukunft hinzuarbeiten, dass sich unser Hamsterrad umso schneller dreht. Das Leben geschehen zu lassen und aus dem Sein heraus zu handeln, wird als ineffektiv und nutzlos betrachtet.

Der kosmische Witz ist aber, dass die Dinge eh zu dir kommen, die dich was angehen. Und alles, was dich nichts angeht, wird den Weg zu dir auch nicht finden. Die Frage ist nur, inwieweit du dem Leben vertraust. Vertraust du zu 100 %, musst du nicht mal Geduld aufbringen, weil Zeit und Form keine Rolle spielen. Denn wie und was in „deinem“ Leben alles auftaucht, liegt nicht in deinem Zuständigkeitsbereich.

Also, auf was wartest du?

Lass das Leben doch in Ruhe sich entfalten und die Dinge zu dir kommen…

oneLove