In Freiheit…
Mein letzter Artikel in der „ich bin“ hieß: Mein Weg zur mir selbst. Darin beschreibe ich meine intensive Suche nach meiner wahren Identität, bis hin zur endlich gelebten Freiheit. Das heutige Bild für diesen Blogbeitrag, dass ich auch für meine Arbeit als Sterbeamme nutze, kommt diesem Geschehnis von damals sehr nahe. Ein Teil von mir (das Bild, das ich von mir hatte) starb, während ein anderer Teil, das (Bewusst-)Sein in den Vordergrund rückte. Es tauchte in meinem Gewahrsein auf, um sich zu entfalten und ging nie wieder. Was übrig blieb, war zwar immer noch eine Person, mit dem Namen Nina (mit den gleichen Charaktereigenschaften wie vorher), doch ohne Anhaftung, ohne eine Geschichte, komplett frei. Kein Ich mehr, dass dem Leben im Weg stand.
Leider bewegen sich viele Menschen im Leben von sich selbst weg, indem sie sich mit Dingen beschäftigen, die genau das Gegenteil bewirken – weit weg, von ihrer innewohnenden Freiheit. Das Interessante ist, dass sie tatsächlich meine Artikel lesen, die Worte in ihr Herz lassen, aber kurz darauf wieder weitermachen wie bisher. Sie lesen viele spirituelle Bücher und Magazine, gehen auf Selbstfindungs- und Heiler Seminare und empfinden kurzzeitig ein innerliches Aufatmen. Sie spüren eine Art Sehnsucht, um die sie sich bisher nicht gekümmert haben, geschweige denn wahrgenommen haben. Das Leben fühlt sich auf einmal so einfach und leicht an, dass bisher (vor lauter Anstrengung) übersehen wurde. Dabei wollen es alle gerne einfach und unkompliziert, doch sie sind nicht bereit, dafür (etwas/sich) aufzugeben. Erst wenn irgendetwas ihr Leben aufgerüttelt hat, fangen sie an, darüber nachzudenken und diese Tür ein Spalt zu öffnen – bis alles einigermaßen läuft und wieder in den „normalen“ Modus geschalten wird. Die Sehnsucht allerdings bleibt – doch sie wird oft verwechselt, mit Dingen, die sie im Leben kurzfristig glücklich machen. Kleidung, Schmuck, Autos, Beruf, Geld, Sport, Urlaub, usw.. Nichts davon ist falsch, nur versuchen die meisten, ihr Selbst (oder was auch immer sie davon halten) damit hervorzuheben und aufzuwerten, um von ihrem Umfeld genügend Aufmerksamkeit und Anerkennung zu bekommen. Besser, besonderer oder anders zu sein. Selbst im Yoga wird dies oft missverstanden! Ich brauche mich nur in meinem privaten Feld umzusehen und sehe diese vielen bewussten und unbewussten Identifikationen überall. Dieser Weg, führt dich weit weg von dir selbst. DIE Freiheit, von der ich hier spreche, bleibt diesen Menschen meist verborgen. Das, was du eigentlich bist, sucht überhaupt nichts, ist immer da und sieht dem ganzen Spiel nur zu.
Was assoziierst du mit dem Beitragsbild? Raus aus dem goldenen Käfig? Leichtigkeit? Das Weite suchen? Endlich atmen können? Frei sein? Für mich symbolisiert es das Leben, so wie es die meisten Menschen führen. Sie leben ein Leben lang in einem Käfig und merken es noch nicht einmal. Erst mit dem Tod entlassen sie sich wieder in die Freiheit. Das ist so unglaublich schade, denn es wird an der Freiheit, ständig vorbeigelebt. Doch es besteht die Möglichkeit, schon vor dem physischen Tod aus dem Käfig auszubrechen. Es ist ein Sterben vor dem Sterben. Dazu musst du dich allerdings mit dem Tod auseinandersetzen und wer will das schon? Wenn du dich und alles, was du damit in Verbindung bringst (deine sogenannte Geschichte), aufgibst und komplett loslässt, bist du frei! Damit meine ich nicht, dass du dich total aufgeben sollst und nichts mehr tun sollst. Es geht nur um die Vorstellung deines Ichs! Du gibst dich nicht auf, sondern hin. Du gibst dich dem Leben hin, so wie es für dich kommt. Es ist aber keine Kopfentscheidung: „So, ab jetzt bin ich mit allem einverstanden, was mir das Leben bietet.“ Da würde sich auch nur wieder eine Identifikation dahinter verstecken. Es ist ein Wissen, an das du (wieder) andockst, dass jedem ständig zur Verfügung steht und sich durch die Gegenwärtigkeit ausdrückt. Hier findet kein (nach)denken mehr darüber statt, weil das Herz schon vorher zu allem JA gesagt hat. Ich könnte statt Herz auch Seele oder Bewusstsein sagen oder DAS, was du eigentlich bist. Es sind nur Worte, die DAS in Wirklichkeit nicht beschreiben können. Sie können nur darauf hinweisen.
Stellt sich die Frage, warum so wenig Menschen wirklich in Freiheit leben? Alle wollen das doch eigentlich? Jeder möchte lieber frei sein, statt eingesperrt. Warum tun es dann nur so wenige? Ganz einfach: Weil du D(AS)ICH dazu aufgeben musst. Es ist eine Ent-Identifikation von dem, was du bisher glaubtest, dass dich ausmacht. Was übrig bleibt, ist die totale Einfachheit, das Gewöhnliche bis hin zum Nichts. Und hier sind wir am springenden Punkt. Sag das mal einem Menschen, der sich total mit seinem äußeren Erscheinungsbild identifiziert, dass er etwas ganz Gewöhnliches ist – noch besser: ein Nichts! Das wäre für viele der super Gau!! Im Spiel des Lebens geht es doch ständig darum JEMAND zu sein. An dieser Stelle hole ich auch immer gerne die Spiris mit rein, die seit Jahren sich mit ihrem Leben auseinandersetzen und spirituelle Praktiken ausprobieren. Viele meinen dadurch besser zu sein als andere, doch sie haben nur die Seiten gewechselt. Sie sind jedoch genauso ein Jemand, wie zuvor – nur eben ein Jemand, der sich mit spirituellen Dingen identifiziert. Die meisten Spiris leben das Leben nicht wirklich einfacher oder freier. Wie immer, möchte ich erwähnen, dass nichts verkehrt ist an Yoga, Mediation, Stille Retreats oder Selbstfindungsseminaren. Alles ganz wunderbare Dinge, die ich auch alle Jahre lang praktiziert habe und teilweise heute noch einbaue. Doch wirklich frei, machen sie nur, wenn du dich auch davon frei machst! Was ich damit meine? Probiere alles aus, wonach dir ist, aber ohne Identifikation. Einfach nur machen, ohne ein Jemand sein zu wollen. Denn was passiert, wenn wir all unsere Etiketten ablegen? Auch die, die wir anderen angehängt haben? Wenn wir sämtliche Vorstellungen und Erwartungen, wie das Leben und unsere Mitmenschen zu sein haben, fallenlassen? Dann löst sich die Geschichte auf und du stehst dem Augenblick sozusagen nackt gegenüber – OHNE Etikett – völlig frei!
Die Menschen halten gerne an ihren Geschichten fest und an dem Bild, dass sie von sich selber haben, bzw. wie sie gerne gesehen werden möchten. Doch dieses Bild, lässt sie in ihrem Käfig stets gefangen halten! Sie leben ein Leben in eigener Gefangenschaft, weil sie denken, DER Fotograf, DER Designer, DIE Bloggerin, DER Traveler, DER Autor, DIE Spirituelle, DIE Frau von…, DER Mann von…, DIE Therapeutin, DAS Model, DER Sänger/Schauspieler, DER Fußballtrainer, DIE Studierte usw. zu sein, auf den die Welt gewartet hat. Sorry, ich muss das so zynisch schreiben, damit du anfängst aufzuwachen! Lebst du auf diesem Niveau, ist dein Leben eine mega anstrengende Berg- und Talfahrt, voller Identifikationen und Masken. Du dachtest, deine Verpackung gibt dir Sicherheit, doch das ist ein großer Irrtum – du hast dich nur dahinter versteckt. Das alles ist letztendlich eine Illusion. Ich sehe diese Menschen, in ihren Rollen und Etiketten und fühle wie unfrei sie wirklich sind. Ihr müsst nicht eure Berufe oder Hobbys wechseln oder an den Nagel hängen, auch nicht eure Kleider und euren Schmuck verschenken. Fangt einfach an, euch von diesem Selbstbild zu lösen, mit dem ihr ständig rumläuft. Macht die Dinge weiter, die euch Freude bereiten, aber OHNE eine Story! OHNE Verpackung! Das ist ein gewaltiger Unterschied.
Die große Freiheit, wenn der Vogel den Käfig verlässt, ist die Einfachheit in allem. Das Gewöhnliche! Das ist es eigentlich was deine Sehnsucht sucht. Es ist in dem, was das Leben dir gerade zeigt. Versuche dich in das JETZT zu verlieben – genau von dort aus, wo du dies liest. Ob du krank bist oder gesund, ob du in der Arbeit bist oder in der Hängematte am Strand liegst, ob du alleine bist oder eine Familie um dich hast, ob du im Gefängnis sitzt oder in Freiheit lebst. Das spielt absolut keine Rolle! Du musst nirgendwo hingehen oder anders sein. Die Freiheit liegt genau vor dir! In jeder Sekunde deines Lebens. In jedem Augenblick, der sich dir zeigt. Mach einfach nur deine Augen auf und fange an die Freiheit zu sehen.
Wir erkennen sie oft nicht, weil sie uns zu gewöhnlich erscheint. Aber genau darum geht es! Hänge kein Etikett dran. Halte nichts fest. Habe keine Vorstellung, wie (dein)Leben sein soll, denn das Leben ist immer neu, lebendig, spontan. Du kannst noch so viel visualisieren, meditieren, positiv denken, beten, wünschen. Solange es dir guttut, mach es. Doch pass auf, dass du dabei nicht vergisst loszufliegen, weil du darauf wartest, dass das Leben besser wird. Verstehst du, was ich damit meine? Du bist schon frei! Je mehr Etiketten du abwirfst, desto leichter wirst du fliegen…du musst es nur endlich tun. Willst du wirklich so lange warten, bis das alles hier zu Ende ist? Warum dich nicht schon JETZT in die Freiheit entlassen?! Es ist wirklich so einfach. Man braucht dazu keine besonderen Fähigkeiten oder Vorkenntnisse. Du musst dein halbes Leben nicht mit Suchen nach spirituellen Erkenntnissen verbracht haben, so wie ich. Du musst nicht mal spirituell sein – nur offen und bereit dazu.
Wenn du mehr darüber wissen möchtest und ein wenig Begleitung beim „Losfliegen“ benötigst, dann komm vorbei. Entweder in eine Einzelsitzung oder zur Seelenpunker Session (siehe Termine)….Ich freu mich auf Dich!