Dem Leben vertrauen
“Wir kommen mit einem natürlichen Vertrauen auf diese Welt. Erst wenn der Verstand sich entwickelt und das Ego seinen Job macht, identifizieren wir uns mit unseren Geschichten und verlieren so unser Vertrauen ins Leben.”
Ein Leben zu leben voller Vertrauen, weit weg von Angst und Sorgen – das wünscht sich wohl jeder von uns! Ist das überhaupt möglich, in einer Welt, in der es Kriege, Atomwaffen, Terrorismus gibt? Wir brauchen gar nicht so weit ausholen – die Gefahren lauern schließlich vor unserer Haustür! Wenn ich am Morgen mein Zuhause/meine Familie verlasse, weiß ich nie, ob ich alle am Abend wiedersehen werde. Immer kann etwas passieren. Die Zeitungen sind voll davon. Wir brauchen nur das Radio oder den Fernseher anmachen und schon erreichen uns die grausamen Nachrichten des Tages. Weit vorne steht auch die Angst vor Krankheiten. Beobachte einmal, was Nachrichten mit dir machen. Wie fühlst du dich dabei? Empfindest du Freude oder Angst? Es gibt auch Menschen, die sich kurz vorm Zubettgehen noch die „Heute – Nachrichten“ anschauen und diese Themen/Bilder dann mit in den Schlaf und das Unterbewusstsein nehmen. Dort pflanzt sich die Angst besonders gerne fort. Bitte glaube nicht alles und hinterfrage! Sei achtsam mit dir, sonst lädst du dir immer wieder die Angst ein. Und trotzdem ist es möglich, in dieser Welt, angstfrei und voll Vertrauen zu leben! Es ist eine bewusste Entscheidung, die du treffen kannst. Wir werden tagtäglich dazu eingeladen, uns im Vertrauen zu üben.
“Dem Leben zu vertrauen, bedeutet mutig zu sein.”
Vertrauen hat, wie das Wort schon sagt, was mit sich Trauen zu tun. Sich trauen, zu sich zu stehen. Sich trauen, sich gegen die Angst zu stellen. Sich trauen, seinen eigenen Weg zu gehen und nicht den Trampelpfad, den schon viele vor einem gegangen sind. Alles fängt bei einem selber an! Vertraue ich mir denn selbst? Hier antworten die meisten noch mit einem JA. Doch was passiert, wenn dich das Leben enttäuscht und es nicht so läuft, wie du es dir vorgestellt hast?! Bist du dann immer noch im Vertrauen oder taucht plötzlich ein weiteres Gefühl auf, wie Wut oder Enttäuschung? Ganz schnell kippt man dann aus dem Vertrauen.
“Die Angst integrieren und auflösen.”
Es geht nicht darum, dass die Angst überhaupt nicht sein darf. Wenn sie auftaucht, ist sie schließlich da. Und wenn du dir dann sagst: „Halt, das darf nicht sein, sonst bin ich aus meinem Vertrauen!“, funktioniert das natürlich so nicht. Alles, was nicht willkommen ist und verdrängt wird, kommt nämlich verstärkt zurück. Also geht es darum, die Angst erst mal zu fühlen, ihr Raum zu geben und sie zu hören, warum sie sich zeigt. So integrierst du sie und drückst sie nicht weg. Du hörst viel mehr ihre Botschaft und kommst auf diesem Weg wieder zurück in dein Vertrauen. Erst wenn du die Angst komplett gefühlt hast, kann sie sich auflösen.
„Du möchtest dem Leben vertrauen? Dann lass es los….“
Hingabe: Manchmal begegnen uns Menschen, die vollkommen im Frieden mit sich und ihrer Umwelt leben. Von ihnen geht ein besonderer Zauber aus. Ich nenne ihn gerne den „Zauber des Lebens“. Diese Menschen leben in einem tiefen Vertrauen dem Leben gegenüber, dass alles richtig ist, was sich zeigt. Sie geben sich dem Leben hin. Was nicht bedeutet, dass sie immer alles wunderbar finden und sie ständig glückselig herumlaufen, doch sie haben generell eine bejahende Haltung dem Leben gegenüber. Sie gehen nicht in den Widerstand und kämpfen nicht mit der Realität.
Gedanken: Wenn dies also scheinbar eine Entscheidung ist, ob ich im Vertrauen bin oder in der Angst – wieso entscheide ich mich dann so oft für die Angst? Ich möchte doch vielmehr im Vertrauen sein und sorglos leben. Was bewegt mich immer wieder dazu, aus dem Vertrauen zu gehen? Oft passiert es in Sekunden. Eben war noch alles gut, da kommt eine Nachricht von außen auf mich zu und alles, was vorher harmonisch und friedlich sich anfühlte, ist plötzlich ein einziges Gefühlschaos! Was bleibt, ist das Gefühl von Kontrollverlust – nichts mehr steuern zu können. Und das ist es, was mich wieder in die Angst hinein bewegt. Doch wenn wir einmal den Ablauf genau beobachten, dann passiert da etwas ganz bestimmtes zwischen dem Vertrauen bis hin zur Angst. Es sind Gedanken, die auftauchen! Und diese sind es, die uns immer wieder aus dem Vertrauen gehen lassen. Es ist wichtig zu wissen, dass Gedanken an sich gar nichts anstellen können. Sie tauchen aus dem Nichts auf und verschwinden wieder im Nichts – allerdings nur, wenn wir sie nicht festhalten. Sobald wir einen Gedanken für wahr halten, bleibt er erst mal bei uns. Auf Gedanken folgen dann Gefühle und schon geben wir dem Gedanken die Macht über uns. Je krasser die Gefühle dazu sind, desto mehr hat uns der drohende Gedanke, sprich die Angst, fest im Griff. Sei somit achtsam, welchen Gedanken du deinen Glauben schenkst. Auch hier hinterfrage: Ist es wirklich wahr was ich denke?
Selbstvertrauen: Selbstvertrauen ist das gleiche Vertrauen, wenn ich von dem Vertrauen ins Leben spreche. Das eine bedient das andere. Habe ich genügend Selbstvertrauen, habe ich automatisch mehr Vertrauen ins Leben.
Die meisten Coaching Gespräche in meiner Praxis, haben mit dem Thema Selbstvertrauen zu tun. Jeder kommt zwar mit unterschiedlichen Themen, ob Ärger im Job, Ehekrisen, Entscheidungsschwierigkeiten oder Selbstfindung. Aber alle haben etwas mit einem Mangel an Selbstvertrauen zu tun. Und dieser Mangel findet immer nur im Kopf statt. Nirgends wo anders!
Angenommen, du hast ein Problem mit einem Familienmitglied. Das unangenehme Gefühl ist so groß, dass du schon gar nicht mehr zu irgendwelchen Familientreffen gehen möchtest. Da liegt eines Tages ein Brief in deinem Briefkasten. Es ist eine Einladung zu einer Familienfeier. Widerwillig öffnest du den Brief und merkst, wie du innerlich verkrampfst. Diese Szene findet komplett unbewusst statt. Innerhalb von Sekunden kippst du aus deinem Selbstvertrauen und bist gefühlt schon bei der Feier und stehst dem besagten Familienmitglied gegenüber. Doch, was ist wirklich passiert? NICHTS, außer, einer Einladung! Verrückt oder? Mehr ist gar nicht passiert! Und was passiert in dir? Was fühlst du? Unwohlsein, Angst, Wut. Der Körper fängt an zu reagieren, mit zittern, verkrampfen, schwitzen. Und ich betone, es ist NICHTS passiert.
Wenn du dies an dir beobachtest, dann fange an zu hinterfragen, welcher Gedanke dich aus deinem Vertrauen gebracht hat. Und du wirst feststellen, dass es tatsächlich nur ein Gedanke war, dem du für wahr gehalten hast ohne dass bisher irgendetwas geschehen ist. So kann man auf einfache Weise wieder sich selbst, sprich sein Selbstvertrauen zurückholen.
„Wir dürfen dem Leben vertrauen, weil wir ein Teil davon sind!“
Kontrollaufgabe: Ich habe vorhin davon geschrieben, dass Kontrollverlust, dich scheinbar in die Angst hineinbewegt. Das ist ein Gefühl, dass wohl viele von uns kennen. Tatsache ist jedoch, dass richtiges Vertrauen, ob ins Leben, mir selbst oder anderen gegenüber, nur stattfinden kann, wenn ich die Kontrolle darüber aufgebe. Denn wenn ich im Vertrauen bin, gibt es nichts mehr zu hinterfragen, alles, was ist und was kommen wird, ist immer richtig. Das ist eine große Aufgabe und gleichzeitig ist sie wiederum so einfach. Was es braucht, ist ein klares JA zu sich selbst und zum Leben. Wenn wir davon ausgehen, dass eine höhere Intelligenz, manche sagen Gott, uns und das dazugehörige Leben mit all unseren Mitmenschen (auch Familienmitglieder ;)) genau so gewollt und gedacht hat, dann gibt es nichts zum Anzweifeln. Dann dürfen wir uns in unser Leben einfach reinschmeißen und es voller Vertrauen und Hingabe leben!
„Vertrauen bedeutet, das Leben entscheiden zu lassen“