weniger MÜSSEN!

Ist dir schon mal aufgefallen, wie oft du das Wort „M U S S“ sagst?!? Mir jedenfalls lange nicht. Irgendwann bemerkte ich es und ich war erstaunt, wie oft ich dieses Wort unbewusst benutzte. Dann fiel es mir natürlich auch bei meinen Mitmenschen auf. Wir alle müssen ständig irgendwas oder irgendwohin! Beobachte mal, was es mit dir oder mit deinem Gegenüber macht, wenn du dieses Wort verwendest oder Sätze wie:

„Ich muss noch schnell……“

„Du musst deine Hausaufgaben machen!“

„Wir müssen uns noch kümmern um……“

„Das muss ich jetzt noch erledigen.“

„Ich muss heute noch lange arbeiten.“

„Du musst dein Zimmer noch aufräumen!“

F*ck!! In jedem zweiten Satz ertappte ich mich dabei zu müssen oder anderen zu sagen, was sie noch müssen.Ich nahm auf einmal einen Druck wahr, den ich mir selbst auferlegte oder an andere weitergab. 

Etwas zu müssen, bedeutet keine andere Wahl zu haben. Wenn ich mir vorstelle, ich habe keine andere Wahl, krieg ich kaum Luft und funktioniere nur irgendwie. Von Leichtigkeit allerdings keine Spur. Wenn mir die Dinge leicht von der Hand gehen, dann habe ich nie das Gefühl etwas zu müssen. Dann mach ich einfach und bewege mich im sogenannten FLOW. Das bedeutet, nicht im Widerstand zu sein, mit dem was ist. Ein Muss ist weit entfernt und ich fühle mich viel freier im Denken und Handeln.

Als ich nun auch bemerkte, wie andere auf mich reagieren, wenn ich ihnen sage, was sie noch tun müssen, war ich erst mal stinksauer! Aber diesmal nicht sauer auf mein Gegenüber (wie sonst), der vielleicht gerade kein Bock hatte auf Müssen, sondern auf mich!! Ich fragte mich, wie es mir dabei ergeht, wenn ich immer eher eine Forderung höre, statt einer Bitte?! Ja, scheiße natürlich!! Ich baue auch erst mal einen Widerstand auf und den nicht zu klein.

Erst jetzt wurde mir bewusst, wie sich dieses „müssen“ ständig in meinen Wortschatz einschlich und wie ich mir dabei meine eigene Energie abzog. Muss ich denn das alles wirklich oder kann es sein, dass es da Unterschiede gab? Viele Dinge tat ich einfach, weil ich es durfte oder sogar wollte! Dieses Muss legte ich mir und anderen selbst auf. Wenn ich jemanden statt „Du musst deine Aufgaben erledigen“, frage „Könntest du bitte deine Aufgaben erledigen?“ fühlt sich das nach viel mehr Handlungsspielraum an und weniger Druck. Oft kommt es dann auch nicht zu einem Konflikt, da die Kommunikation weicher wird. 

Ab sofort betrieb ich also „Wort-Hygiene“ und bat meine Familie darum, mich darauf aufmerksam zu machen, wenn mir ein „Muss“ rausrutschte! Die fanden das sehr lustig, besonders als wir ein Spiel daraus machten: 1 Euro pro „Muss“. Dabei bemerkten sie selbst, wie oft sie das Wörtchen verwendeten.

Aus einem drohenden, schweren „MUSS“, wurde ein blumiges und leichtes „Können, Dürfen, Sollen, Wollen“ oder einfach ein MACHEN : )

Probiere es aus! Nur wenn du möchtest – kein Muss versteht sich ; )